Lebendiger Unterricht mit pädagogisch wertvollen Filmen

20. Mai 2013

Schüler der Josef-Schmitt-Realschule (JSR) zu Gast im Goldenen Stern

Die SchulKinoWoche Baden-Württemberg fand 2013 zum siebten Mal statt. Unter dem Motto „Film auf den Stundenplan!” erfuhren über 60.000 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, wie sich Kinosäle in spannende Lernräume verwandeln lassen.
Die JSR nimmt seit Beginn an diesem spannenden Projekt teil. In den ersten Jahren „reisten“ die Schüler nach Bad Mergentheim ins Kino, um „ganz andere Filme“ zu sehen, seit etwa fünf Jahren arbeitet die Realschule erfolgreich mit dem Kinomobil zusammen und bietet jährlich in den Monaten März bis April einen spannenden Kinovormittag im altehrwürdigen Kinosaal des Gasthauses Goldener Stern an.

Auch 2013 machten sich die 5. und 6. Klassen der JSR auf den Weg, um den Film „Almanya – Willkommen in Deutschland“ zu sehen, der das deutsch-türkische Verhältnis humorvoll aufarbeitet.  Der Film zeigt den Mut vieler Gastarbeiter, die in den 1960er-Jahren ihre Heimat verließen, um  sich auf eine fremde Gesellschaft einzulassen. Im Mittelpunkt des Filmes steht der sechsjährige Cenk, der im Sportunterricht weder von seinen türkischen noch von seinen deutschen Mitschülern in die Fußballmannschaft gewählt wird, weil sie seine Zugehörigkeit nicht einordnen können, er hat eine deutsche Mutter, aber einen türkischen Vater. Cenk nutzt das nächste Treffen der Großfamilie, um mehr über seine Identität zu erfahren. Neben der Rahmenhandlung in der Jetztzeit zeigt „Almanya“ die Etappen des Einbürgerungsprozesses der Familie Yilmaz. Der Film verfolgt das Leben einer Immigrantenfamilie über mehrere Jahrzehnte.  Er  kontrastiert die beiden Länder,  Deutschland und die Türkei, mit liebevoll gezeichnetem Lokalkolorit. 

Während die „Kleinen“ sich auf den Heimweg begaben, zogen die 9. und 10. Klassen so gegen 10.00 Uhr los zum Goldenen Stern. Auf sie wartete der Film „Kriegerin“, ein emotional außerordentlich „wuchtiger“ Film, der in ein Milieu führt, das nicht loslässt, zugleich aber auch abstößt: Der Film zeigt Neonazis in ihrem Element, junge Menschen voller Aggression und eklatanter Widersprüche. „Kriegerin“ konfrontiert mit groben Ritualen, hasserfüllten, verrohten Jugendlichen, die zu ihrer Selbstbestätigung unaufhörlich neue Opfer brauchen und zeigt eine erschreckende Gruppendynamik.  Der Film rüttelt auf, bewegt,  gibt keine einfachen Antworten und lässt betroffene und nachdenkliche Jugendliche zurück. Für die „Großen“ endete gegen 12.30 Uhr ein anderer Schultag als gewöhnlich, aber durchaus kein einfacherer.

Alle Schüler, die den sonst üblichen „Lernraum“  verlassen und sich auf den Weg gemacht haben, sind sich einig, dass die Entscheidung fürs Kino eine gute war. Während „Almanya“ ein durchweg positives Echo bei den  „Kleinen“  fand, gab es zu dem äußerst anspruchsvollen Film „Kriegerin“ durchaus unterschiedliche Meinungen und rege Diskussionen. Die Schüler wurden von ihren Deutschlehrern begleitet, die die Filme in den Klassen vor- und nachbereiteten.

Die SchulKinoWoche, eines der beliebtesten Angebote zur kulturellen Bildung in den Schulen, stößt in der JSR bei Schülern wie Lehrern auf ungeteilte Begeisterung:  Lernen einmal anders! Wir möchten uns bedanken für diese wirklich gute Idee und freuen uns schon auf die Filme im nächsten Jahr.

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