Alevitischer Religionsunterricht an der JSR

10. Oktober 2022

Erfolgreicher Beginn der Alevitischen Religion an der Realschule in Lauda

Seit diesem Schuljahr wird Alevitischer Religionsunterricht (ARU)an der Josef-Schmitt-Realschule in Lauda-Königshofen angeboten. Erstmals im Jahr 2002 in Berlin beginnend, wird ARU bereits in acht Bundesländern gelehrt. In Baden-Württemberg gilt der ARU als ordentliches Schulfach, sodass Leistungen benotet werden und versetzungsrelevant sowie abschlusswirksam sind.

Das Alevitentum ist ein Glaube, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Dieser hat sich in Anatolien entwickelt und vereint viele alte Traditionen in sich. Das alevitische Menschen- und Weltbild zeigt große Nähe zu einem modernen freiheitlich-demokratischen Gesellschafts- und Staatsverständnis. Toleranz, Gewalt- und Gewissensfreiheit gelten als wichtige humanistische Prinzipien menschlichen Zusammenlebens. „Was Du suchst, findest Du in Dir selbst, nicht in Jerusalem, nicht in Mekka“ sagte der alevitische Gelehrte Hünkar BektaşVeli, der in der zweiten Hälfte des 13.  Jahrhunderts in Anatolien lebte und wirkte.
Jochen Groß, Schulleiter derJosef-Schmitt-Realschule in Lauda, unterstützt das Lernangebot und bietet die nötigen Rahmenbedingungen für den Unterricht. Die ARU-Lehrerin, Melis Tanriverdio, beschreibt, dass es spannende Monate waren, bis der Unterricht an den Start gebracht werden konnte, aber die vielen Wochen der Vorbereitung sich ausgezahlt haben. Schließlich geht es hier um das wichtige Thema der Identität,sodass Kindern und Jugendlichen Orientierung und Hilfestellung auf der Suche nach einer eigenen Lebensausrichtung gegeben wird.
Interessierte Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 5 bis 10 können den Unterricht an der Realschule in Lauda besuchen. Auch Nesrin Tanriverdio, die Vorsitzende der Alevitschen Gemeinde Lauda, ist von der Einführung des Alevitischen Religionsunterrichts in der Sekundarstufe begeistert und war an diesem Tag auch anwesend, um Herrn Groß, im Namen des Alevitschen Kulturvereins Lauda, für seine Bemühungen zu danken.
Der Alevitische Kulturverein Lauda vertritt die Interessen der Aleviten im Main-Tauber-Kreis und ist Mitglied der Dachorganisation der Alevitischen Gemeinde Deutschlands. Die Alevitische Gemeinde Deutschland vereint deutschlandweit 160 Ortsgemeinden und repräsentiert rund 700.000 Alevitinnen und Aleviten. Somit zählt sie mit ihren Angehörigen zu den großen Religionsgemeinschaften in Deutschland.

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