Spendenübergabe zur Bananenaktion - Besuch aus Nepal
05. Oktober 2015
Ungebrochen ist das Engagement der Schüler der Josef-Schmitt-Realschule in Lauda-Königshofen, wenn es darum geht in der Tradition der „Bananenaktion“ sich für eine Straßensammlung zu engagieren. In diesem Jahr bedachte man mit dem Sammlungsergebnis von 1 800 Euro einen Hilfsverein, der sich seit 20 Jahren die Aufgabe gestellt hat, notleidenden Kindern in Nepal zu helfen, v.a. nachdem mehrere verheerende Erdbeben im Frühjahr dieses Jahres große Schäden angerichtet hatten. Nun war auf Einladung des ehemaligen Realschullehrers Franz Ködel der Vorsitzende des Hilfsvereins, Alexander Schmitt, zu Besuch in der Josef-Schmitt-Realschule und Realschulrektor Jochen Groß konnte den aus Nordhessen angereisten Gast zusammen mit den aktiven Schülerinnen und Schülern begrüßen.
Mit einem freundlichen „Namasté“ begrüßte Alexander Schmitt, was so viel heißt wie „herzlich willkommen“ seinerseits die etwa 80 Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr die so genannte Bananenaktion durchgeführt hatten. Der Vorsitzende des Vereins „Deutsche Nepalhilfe e.V.“ lebt zu großen Teilen des Jahres in Nepal, wo er die dortigen Aktivitäten koordiniert, die finanziell von dem Verein unterstützt und getragen werden. Im Gespräch mit den Schülern nach einem spannenden Kurzvortrag erklärte Schmitt auch seine Motivation in dem Land Nepal, das man aufgrund seiner Hochlage auch „Dach der Welt“ nennt, aktiv zu sein und sein Leben mit den Nepalesi zu teilen.
Er zeigte Nepal als armes Land, das auf der weltweiten Skala der Vereinten Nationen an drittletzter Stelle liegt und das durch das Erdbeben zusätzlich belastet ist. Seine Einblicke in das Alltagsleben betrachteten auch die soziale Gegebenheiten sowie die religiösen Vorstellungen, geprägt von Hinduismus und Buddhismus, wie sie sich auf das Leben der Menschen auswirken. Informationen über das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie über die wirtschaftlichen Grundlagen der zahlreichen Dörfer und wenigen Städte wurden anschaulich und eindrücklich dargestellt.
Zur Verbesserung der Situation in dem von Bergsteigern und Trekkingtouristen gerne besuchten Land trägt seit nunmehr 20 Jahren auch der „Freundeskreis Nepalhilfe e.V.“ bei. Zusammen mit seinem nepalesischen Partnerverein unterhält man ein Kinderdorf in Dorf Bhakunde bei Pokhara in West-Nepal. Dort ist die Lebenssituation der verwaisten Kinder gekennzeichnet durch das Prinzip der Selbsttätigkeit, d.h. neben der Schulbildung unter Einbindung der Montessori-Pädagogik und der sozialen und psychologischen Fürsorge ist auch die Mithilfe im Haushalt und bei der Nahrungsmittelerzeugung im eigenen Garten selbstverständlich. Auf diese Weise können diese Kinder ihr Selbstvertrauen stabilisieren und ihr Zutrauen zum Leben an sich entwickeln. Spieltherapie und Sport, dabei vor allem das beliebte Karatetraining haben sich als geeignete Mittel erwiesen. Nach Abschluss der Schule ermöglicht der Verein begabten Kindern weiterführende Bildung in der Hauptstadt Katmandu, wo die Schülerinnen und Schüler im vereinseigenen Hostel wohnen können. Dort begleiten Fachkräfte die jungen Menschen auch bei der Berufsberatung und Arbeitsplatzsuche.
Nach der Erdbebenkatastrophe galt es zuerst die Schäden an den Unterkünften und Schulen zu beheben. Mit Hilfe von Spenden wie aus der Schülerschaft der Josef-Schmitt-Realschule versucht der Verein dennoch weiterhin seine Idee nach dem Motto „Gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten!“ zu verwirklichen.
Zahlreiche Nachfragen aus dem Zuhörerkreis zeigte das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an den Informationen über dieses ferne Land und seine Menschen. Sicher werden sich die Schüler der Josef-Schmitt-Realschule auch zukünftig engagieren wenn es heißt: Wir machen wieder eine Bananenaktion.
F.K.
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