Entlassfeier der Realschule Lauda-Königshofen
23. Juli 2010
Kompetenzerwerb als lebenslanger Prozess
69 Absolventen vor neuem Lebensabschnitt
Schüler zu Zusammenarbeit, Eigenverantwortlichkeit und Gemeinschaftssinn zu erziehen – das ist ein erklärtes Ziel der Realschule Lauda-Königshofen. In der Entlassfeier, die von Schülern instrumental unter Leitung von Andreas Griebel umrahmt wurde, konnte der Rektor der Realschule, Norbert Linhart, den Schülerinnen und Schülern der zehnten Klassen zur Mittleren Reife gratulieren.
Bereits vor der eigentlichen Entlassfeier hatte man sich in der Marienkirche zu einem Gottesdienst eingefunden, der von Diakon Willi Schnurr und den Lehrkräften Franz Ködel, Liliane Nees und Wolfgang Haas mit einer Gruppe von Entlassschülern vorbereitet worden war. In seiner Predigt, die sich auf das Emmauserlebnis (nach Lukas 24) bezog, betonte Diakon Schnurr, Menschen müssten sich auf ihrem Lebensweg ebenso wie die Emmausjünger darum bemühen, dass Jesus sie begleitet in Erfolg und Misserfolg und dieser ihnen stets die Hand reiche. Dabei sei Gott sowohl Begleiter als auch Kompass, er gebe Halt, Schutz und Geborgenheit. Gott sei besonders dort nahe, wo sich Menschen für andere einsetzen, denn dort „berühren sich Himmel und Erde“. Daran knüpften auch die Fürbitten der Entlassschüler an, begleitet von dem Lied „Geh mit uns auf unserem Weg“. Bevor Diakon Schnurr nach dem gemeinsam gesprochenen Vaterunser den Segen erteilte, verbunden mit Glückwünschen an die Absolventen, nutzte Schuldekan Kurt Kilb die Gelegenheit, dem mit Schuljahresende aus dem Dienst scheidenden Religionslehrer Wolfgang Haas mit herzlichen Worten zu danken für die „hinterlassenen Spuren“ in der Realschule Lauda-Königshofen.
Die Einstimmung auf die Entlassfeier erfolgte mit dem Musikstück „Wind of Change“, vorgetragen von einer Gruppe des Schulorchesters. Mit seinen Begrüßungsworten wandte sich Schulleiter Norbert Linhart an Schüler, Eltern und Lehrer, jedoch insbesondere an die Vertreter der Öffentlichkeit, die sich zu Grußworten eingefunden hatten.
Schüler, die sich in spezieller Weise profiliert hatten, erhielten Sonderpreise:
Den Sonderpreis für soziales Engagement erhielt Linea Tempel (10b) von deren Klassenlehrer Stephan Nacken überreicht: Sie hatte sich immer wieder vorbildlich eingesetzt für die Klassengemeinschaft. Den Sonderpreis für herausragende naturwissenschaftliche Leistungen überreichte Physiklehrer Reinhold Winkler an die Schüler Keven Hack, Kai Sommer (10a) sowie an Samuel Benz, Lukas Both und Christoph Prinz (10c). Für hervorragende sprachliche Leistungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Französisch erhielten Armin Hüneburg, Sebastian Müller, Linea Tempel (10b) sowie Derya Dogan und Giyle Idrizi (10c) von Englischlehrerin Ilse Tischler ebenfalls einen Sonderpreis ausgehändigt.
Stadtrat Siegried Neumann, der die Grüße von Bürgermeister Thomas Maertens übermittelte, bezeichnete den erreichten Schulabschluss als wichtigen Schritt in Richtung Berufsleben.
Zugleich heiße dies aber auch, Abschied zu nehmen. Anhand des bekannten Gedichts „Stufen“ von Hermann Hesse konkretisierte er, wie stets neue Herausforderungen auf die Entlassschüler zukommen, denn „jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, und deshalb gehe es darum, immer wieder mit neuem Optimismus ans Werk zu gehen. Bezugnehmend auf die aktuelle Situation an der Schule betonte er, dass nun die Renovierung des Schulgebäudes unmittelbar bevorstünde und somit bald auch bessere räumliche Voraussetzungen für den Unterrichtsbetrieb gegeben seien. Von ihm überreicht wurde der Rektor-Paul-Faulhaber-Preis, vorgesehen für die beste Gesamtleistung in der Prüfung, an Samuel Benz (10c).
Der Vorsitzende des Fördervereins, Norbert Schmitt, nahm die Verleihung des Fremdsprachenpreises vor. Zuvor verwies er auf die Bedeutsamkeit von Fremdsprachenkenntnissen im täglichen Leben: Sie erlauben bessere Kontaktaufnahme, wirken völkerverbindend und erweisen sich in der Berufswelt als äußerst vorteilhaft, u.a. auch bei der Sicherung und dem Ausbau des Firmenerfolgs in unserer globalisierten Welt. Somit könne der Fremdsprachenpreis gleichsam als „Joker“ für einen guten Einstieg ins Berufsleben betrachtet werden. Von ihm ausgezeichnet für die beste Leistung in den Fächern Englisch und Französisch wurde Linea Tempel (10b).
Anschließend verlieh Andreas Griebel den Junge-Gilde-Preis. Die Junge Gilde, eine Gruppe ehemaliger und aktiver Schüler der Realschule, vor 34 Jahren gegründet von Realschullehrer Werner Keppner (a.D.) und jetzt weitergeführt von Realschullehrer Franz Ködel unter Mitwirkung seines Kollegen Stephan Nacken, führt alljährlich in der Fastenzeit einen Bananenverkauf zugunsten von Hilfsprojekten in der Dritten Welt durch, dessen diesjähriger Erlös in Höhe von 1800€ dem Projekt „Menschen für Menschen“, nämlich der Äthiopienhilfe von Karlheinz Böhm, zugute kommt. Hierfür sprach Andreas Griebel in herzlicher Weise seine Anerkennung aus und dankte zugleich der Schulleitung für die gezeigte Unterstützung und Beratung. Den Junge-Gilde-Preis für den besten Prüfungsaufsatz erhielt Samuel Benz (10c).
Das Grußwort der Elternvertreter wurde von der stellvertretenden Elternbeiratsvorsitzenden Sabine Seubert übermittelt. Auch sie gratulierte den Schülern zum erreichten Abschluss, wobei sie hervorhob, dass die Schule jedem die entscheidenden Kompetenzen mitgegeben habe, um damit den eigenen Lebensschlüssel zu basteln. So sei es möglich, auf dem weiteren Lebensweg Türen und Tore zu öffnen. Damit übergab sie den Preis für die am besten bewertete „fächerübergreifende Kompetenzprüfung“ an die Schüler Samuel Benz, Lukas Both und Christoph Prinz.
Mit besonderem Dank wandte sich Schulleiter Norbert Linhart an die Schulsekretärin Ulrike Bach für die umfangreiche Unterstützung, die diese der Schulleitung, den Lehrern und den Schülern stets angedeihen lässt, weshalb er ihr ein kleines Präsent überreichte.
Nach der Rede des Schülersprechers Niklas Voigt übernahm stellvertretend für die drei Klassenlehrer Franz Ködel die Aufgabe, Abschiedsworte an alle Prüflinge zu richten.
Er betonte, dass die Schulgemeinschaft bewusst das Ritual der öffentlichen Entlassfeier gewählt habe, um damit einen Schlussakkord zu setzen, der lange nachklingt und damit die vorausgegangene langjährige Zusammenarbeit wirkungsvoll unterstreicht. Franz Ködel brachte die Freude zum Ausdruck über alle Auszeichnungen, welche die Schüler errungen hatten, aber auch für alle anderen individuellen Leistungen, die nicht eigens zur Erwähnung kamen. Jeder, der nun mit seinem persönlichen Bildungsweg ein gutes Stück vorangekommen sei, trage damit in sich die Verpflichtung, sich mit Freude weiterzubilden. Bezugnehmend auf die Individualität hob er hervor, dass seine Klasse, die sich aus sieben Nationalitäten zusammensetzt, ein leuchtendes Beispiel gelungener Integration darstelle, und darin bestehe eine ganz besondere Leistung. Zugleich lobte er die stets faire Diskussionskultur im Umgang miteinander.
Des weiteren sprach Franz Ködel noch zwei Punkte an, die zur Erfolgsbilanz des Entlassjahrgangs 2010 zählen: Zum einen gelang es vor wenigen Wochen einem Team der 10b, zum zweiten Mal in Folge in einem Wettbewerb von 20 Schulen bei der IHK in Heilbronn die sehr anspruchsvolle „Wissensolympiade“ zu gewinnen; zum anderen traf eine Einladung der Bundesbildungsministerin Annette Schavan ein für fünf Vertreter der seit 33 Jahren stattfindenden Bananenaktion zu einer Jubiläumsfeier „25 Jahre Menschen für Menschen“ (Äthiopienhilfe von Karlheinz Böhm). Das sei eine bemerkenswerte Anerkennung für das Bemühen zahlreicher Schüler, die diese Aktion alljährlich durchführen. Dabei, so betonte er, werde nochmals deutlich, wie wertvoll diese Aktion für die kulturelle Bildung und für das Denken in der globalisierten Welt ist. Damit zog er das Resümee: „Wer sich hier engagiert, der zeigt auch seine Bereitschaft, sich umfassend als Mensch zu bilden“.
An Eltern und Schüler aller Abschlussklassen übermittelte er die besten Wünsche für eine gute Zukunft – gemeinsam und ganz individuell.
Vor Ausgabe der Zeugnisse richteten auch die anderen Klassenlehrer ermunternde Worte an ihre Entlassschüler, verbunden mit guten Wünschen für deren weiteres Wohlergehen.
Die Überreichung der Zeugnisse erfolgte durch die Klassenlehrer Frithjof Spänkuch (10a), Stephan Nacken (10b) und Franz Ködel (10c). Die besonders leistungsstarken Schüler wurden mit Lob und Preis ausgezeichnet (siehe gesonderte Aufstellung).
Das Duo Edgar und Linea Tempel (Cello / Oboe) rundete mit dem klassischen Ohrwurm „Siciliano“ die Zeugnisausgabe ab, ehe ein Hip-Hop-Tanz, schwungvoll vorgeführt von der Entlassschülerin Melanie Banyai (10c) zusammen mit einer Gruppe des ETSV Lauda sowie die Instrumentalgruppe unter Leitung von Andreas Griebel mit dem Stück „Nessaja“, zum Schlusswort von Rektor Norbert Linhart überleiteten.
Auf nette und humorige Weise, gepaart mit Kreativität, verabschiedeten sich die Abschlussklassen von ihren Lehrkräften und sprachen diesen ihren Dank aus. Dabei stellten sie mittels pfiffig gestalteter Computerpräsentationen ihre Klassenmitglieder im Portrait vor.
Dankesworte richteten sich auch an die Elterninitiative, die unter Anleitung von Frau Renk für das leibliche Wohl der Anwesenden gesorgt hatte, wobei im inoffiziellen Teil der Veranstaltung noch reichlich Gelegenheit zur Unterhaltung bestand.
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