Schlag den Rotter 2.0
19. Juli 2013
„Schlag den Rotter 2.0“ – der Gigant Jörg Rotter
verliert den Nimbus der Unschlagbarkeit
Tosender Applaus begleitete am Freitag, den 12. Juni das über sechs Stunden währende grandiose Spektakel in der Stadthalle. Die Klasse 9b der Josef-Schmitt-Realschule mit den Lehrern Ulrich Gonner und Charlotte Trüstedt hatte für ihr Publikum eine unvergessliche Show voller Spiel und Spannung perfekt inszeniert.
Nach nahezu einjähriger Vorbereitung war es endlich wieder so weit. Die Neuauflage der Show „Schlag den Rotter“ startete am Freitagabend gegen 18.00 Uhr. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das sich an der Fernsehsendung von Stefan Raab orientiert. Die Spielshow der Klasse 9b wollte in erster Linie unterhalten, diente daneben aber auch noch einem guten Zweck. Ein Großteil der Einnahmen soll dem Tierschutzverein Tauberbischofsheim und Umgebung e.V. zu Gute kommen.
Das Organisationsteam war bestrebt, „Schlag den Rotter 2.0“ dieses Jahr noch rasanter, spannender und lustiger zu gestalten. Die drei Schüler, Mara Löffler (7b), Pascal Baunach (9a) und Maximilian Müller (9c), die sich einem strengen Casting- Verfahren unterziehen hatten müssen und schließlich von der gesamten Schülerschaft der Realschule ausgewählt worden waren, traten in den Wettstreit gegen Lehrer Jörg Rotter, um sich für die Vorjahresniederlage zu revanchieren. Um es vorweg zu nehmen, beide Ziele wurden vor fast 350 begeisterten Zuschauern erreicht.
Der berühmteste Ringsprecher der Welt, Michael Buffer (James Bell), eröffnete mit seinem charakteristischen Ausruf „Let’s get ready to rumble“ die Show und kündigte gleichzeitig die beiden zauberhaften Moderatoren Vivien Vollrath und Lukas Arbinger an, die ab diesem Zeitpunkt mit professioneller Gelassenheit und Spritzigkeit durch den Abend führten.
Zunächst hatte es nicht den Anschein, als könnten die Schülerkandidaten den Lehrer besiegen. Zwar gingen sie nach dem ersten Spiel unter dem stürmischen Applaus der Zuschauer in Führung - Maximilian gelang es, Jörg Rotter mit einem „Riesenwattestäbchen“ dreimal vom Schwebebalken zu stoßen, aber die nächsten vier Spiele verbuchte Lehrer Rotter allesamt für sich und hatte danach einen komfortablen Vorsprung von 14:1. Zu diesem Zeitpunkt war ein Schülersieg in weite Ferne gerückt, auch wenn der Pädagoge sich bei den Spielen nur jeweils knapp durchsetzen konnte. Es galt, Lehrer anhand von Kinderbildern zu erraten, alte Kinofilmrollen möglichst weit zu werfen, einen Reifen nach vorne zu treiben und mittels Rückwärtsdrall zu seinem Ausgangspunkt zurückzubringen bzw. es mussten Wissensfragen, die Quizmaster Elton (Philip Grentz) stellte, richtig beantwortet werden.
In den anschließenden Spielen punkteten die Kontrahenten abwechselnd. Zunächst hatte beim „Würfeln“ Pascal Baunach die Nase vorn, Lehrer Rotter warf beim „Autoball“ (eine Art Fußballspiel mit Einkaufswagen) seine gesamte Routine in die Waagschale, die Schüler entschieden beim „Geräusche raten“ das Spiel für sich und schließlich erwies sich Rotter als der Geschicktere beim Spiel „Der Käfig“. Hier mussten die Spieler Gegenstände durch die Gitterstäbe von unten nach oben in eine Box befördern. Der Stand von 30:15 für Rotter nach dem neunten Spiel war aus Sicht der Schüler niederschmetternd, aber die Mehrheit des Publikums wurde nicht müde, die Schüler immer wieder durch lautstarken Beifall zu ermutigen.
Die grenzenlose Härte der Auseinandersetzung wurde überdeutlich beim oben genannten Autoballspiel. Die Kontrahenten kämpften so erbittert und druckvoll um den Sieg, dass zum einen ein Tor niedergerannt wurde, zum anderen einer der Kontrahenten unter den erschrockenen Aufschreien des Publikums gegen einen Pfosten krachte. Nur mit äußerst großem Glück konnten die Gegner dieses Spiel verletzungsfrei hinter sich bringen. Weit friedlicher ging es dagegen beim „Geräusche raten“ zu. Die Geräusche waren zuvor von Junglehrer Matthias Schmitt in beeindruckender Weise imitiert worden und wurden nun den Spielern auf den Leinwänden präsentiert. Das Publikum zeigte sich begeistert vom außergewöhnlichen Geräuscherepertoire Schmitts.
Nun folgte mit „Sommerbiathlon“ ein ungewöhnlich aufwändiges Spiel, das gleichwohl aufgrund seiner Dynamik die Zuschauer in den Bann zog. Dabei gelang es Mara Löffler durch Treffsicherheit mit dem Blasrohr und ihrer energiegeladenen Fahrweise auf einem Cityroller unter den frenetischen Anfeuerungsrufen des Publikums Lehrer Rotter zu distanzieren und die Schüler auf den Spielstand 30:25 heranzubringen. Rotter ließ jedoch nicht locker und baute im anschließenden Spiel „Tiere lecken“ seinen Vorsprung weiter aus (41:25). Das Publikum tobte vor Begeisterung, als die Rivalen mit verbundenen Augen an Plastiktieren leckten, um bloß mit der Zunge ihr Tier zu erraten.
Was jedoch jetzt folgte, war unbeschreiblich. In einem begeisternden Endspurt, vom Publikum unentwegt angespornt, gelang es zunächst Pascal Baunach, bei „Ballball“ einen Basketball mit Tennisbällen dreimal an die gegnerische Bande zu treiben. Anschließend besiegte Maximilian Müller im Spiel „Englisch Fußball“ - hier musste ein Puck immer durch zwei andere Pucks hindurchgespielt, so über das gesamte Feld bugsiert und schließlich ins gegnerische Tor „versenkt“ werden - völlig überraschend den Fußballgott Rotter. Und als letztendlich Mara Löffler beim Spiel „Musik rückwärts“ ebenfalls die Nase vorn hatte, war die Überraschung perfekt und die Freude riesengroß: Das Unmögliche war geschafft, der Gigant Rotter geschlagen.
Die Klasse 9b sowie ihre Lehrer Ulrich Gonner und Charlotte Trüstedt können sich der uneingeschränkten Bewunderung des Publikums für die perfekte Inszenierung dieses Riesenspektakels gewiss sein. Die Veranstaltung überzeugte durch eine grandiose Vorbereitung, eine bis ins Kleinste geplante Organisation und eine beeindruckende Technik. Das gesamte Spielgeschehen wurde fortwährend für alle Gäste gut sichtbar auf zwei großen Leinwänden übertragen. Der reibungslose Auf-, Ab- und Umbau zwischen den Spielen verblüffte alle Anwesenden. Zwischen den einzelnen Spielen hatte sich das Organisationsteam außerdem musikalische Einlagen für das Publikum ausgedacht. Einmal überzeugten Charlotte Trüstedt (E-Piano) und Lukas Arbinger (Gitarre) mit „Hall of Fame“ und ein anderes Mal überraschte Alex Touch mit seinem neuen Hit „Roboman“ die Gäste.
Besonderer Erwähnung bedarf es der beiden Moderatoren Vivien Vollrath und Lukas Arbinger, die brillant, wie echte Profis eben, die Show moderierten. Die Klasse 9b präsentierte sich als eingeschworenes Team, in dem jeder zu jedem Zeitpunkt der Show verantwortungsvoll, absolut zuverlässig und kompetent seine Aufgaben im Räderwerk des Ganzen wahrnahm. Die Schüler, die dieses Riesenprojekt zum zweiten Mal organisiert, viel Kraft, Zeit und Phantasie in diese Aufgabe gesteckt haben, sind zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen. Die gemeinsamen Stunden werden für sie unvergessen bleiben sowie die Erfahrung, dass Schule ein wunderbarer und einzigartiger Lernort sein kann. Die Josef-Schmitt-Realschule hat sich als eine neue, eine andere, eine Schule der Zukunft an diesem Abend präsentiert, die sich an den Bedürfnissen der Schüler orientiert und in der Lage ist, neue Medien gekonnt und professionell für ihre Arbeit einzusetzen.
Die besondere Hochachtung gilt dem Lehrer Ulrich Gonner und der Lehrerin Charlotte Trüstedt, die nahezu ein Jahr lang für dieses Projekt gearbeitet und gelebt haben und ohne die diese Show undenkbar gewesen wäre. Natürlich hätte es diese Veranstaltung auch nie gegeben ohne den perfekten Gegner Jörg Rotter, der von den Schülern als Rotter-minator, halb Mensch - halb Maschine vorgestellt wurde. Nicht vergessen werden dürfen aber auch all die helfenden Hände im Hintergrund, der Einsatz der Eltern, verschiedener Lehrerkollegen, zahlreicher lokaler Sponsoren und Schüler aus anderen Klassen, die in irgendeiner Weise unterstützend mitgewirkt haben.
Ein großartiges Publikum, das den ungewöhnlich hohen Temperaturen in der Stadthalle getrotzt und außergewöhnliches Durchhaltevermögen bewiesen hat, wurde mit phantastischen, originellen, spannenden Spielen belohnt. Gegen Mitternacht ging ein für alle anstrengender, zugleich aber wunderbarer und unvergesslicher Abend mit einem Konfettifeuerwerk und den Bildern des Abends zu den Klängen von Whitney Houstons „One Moment in Time“ zu Ende.
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