Erlös des Spendenlaufs übergeben

27. Oktober 2016

Bild: Peter D. Wagner

Lauda-Königshofen. Die stolze Summe von insgesamt 8664 Euro aus Spendenläufen der drei Schulen des Schulzentrums in Lauda, dem Martin-Schleyer-Gymnasium (MSG), der Josef-Schmitt-Realschule (JSR) und dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Lauda-Königshofen, wurden von den Schulleitungen nun an drei soziale und wohltätige Initiativen übergeben.

"Sich an der frischen Luft bewegen, schulübergreifend Sport betreiben und dabei Gutes tun" - unter diesem Motto waren die Schüler der drei weiterführenden Schulen des Schulzentrums in Lauda Ende Juli eingeladen, um sich für Menschen in Not einzusetzen. An diesem gemeinsamen, schulübergreifenden Sporttag zum Abschluss des Schuljahres 2015/2016 starteten die drei Schulen im gegenüberliegenden Stadion zeitlich gestaffelt Spendenläufe, an dem insgesamt rund 950 Schüler beteiligt waren.

 

Geld für jede Runde
Dazu hatten sich die Schüler bereits im Vorfeld Sponsoren unter ihren Eltern, Großeltern, Onkeln, Tanten oder Freunden gesucht, mit denen sie einen frei wählbaren Geldbetrag als Honorierung und Spende für jede gelaufene Runde vereinbarten. Dementsprechend hoch war die sportliche Motivation der beteiligten Schüler, bei den Sponsorenläufen innerhalb der nach den Regeln festgelegten jeweiligen zehn Minuten möglichst viele Runden zu absolvieren.

Der Gesamterlös wurde von den Schülern in gleichen Teilen zu jeweils 2882 Euro an die "Taubertäler Hilfsgemeinschaft", der "Hilfe für Kinder in Not Lauda" sowie der "Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg" und deren "Station Regenbogen" gespendet.

Ziel des Vereins "Hilfe für Kinder in Not" in Lauda, der im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen feierte und seit über 20 Jahren jährlich das "Multi-Kulti-Fest" am 3. Oktober in Lauda veranstaltet, ist der Schutz und die Hilfe von Kindern vor Gewalt, Krieg, Krankheit und Hunger. Dabei beschränkt er sich bewusst auf wenige Projekte, um wirkungsvoll und langfristig helfen zu können.

Projekte sind unter anderem ein Waisenhaus auf den Philippinen, eine Vorschule ("Ecole Lauda") an der Elfenbeinküste für 80 Kinder, hauptsächlich Aids-Waisen, sowie ein Kinderkrankenhaus mit Schule und Waisenhaus in Tansania. Seit jüngstem engagiere sich der Verein zudem in der syrischen Hauptstadt Damaskus für kinderreiche Familien, deren Väter getötet worden seien, berichtete Barbara Kerschkowsky, Vorsitzende von "Hilfe für Kinder in Not Lauda", im Rahmen der Spendenübergabe.

Im Mittelpunkt der Arbeit und Aktivitäten der "Taubertäler Hilfsgemeinschaft" steht nach dem furchtbaren Erdbeben vom Januar 2010 die Hilfe für Haiti und im Speziellen für ein dortiges Schulprojekt, durch das seit Oktober 2011 rund 400 Kinder Unterricht besuchen können. "Wir wollen allerdings auch nicht die bisherigen Projekte aus den Augen verlieren", betonte Jürgen Schmitt, Vorsitzender der Taubertäler Hilfsgemeinschaft.

Dazu zählen unter anderem Hilfe für kranke Kinder, die Unterstützung des Tafelladens in Lauda-Königshofen mit Schulstartpaketen für Kinder aus finanziell schlecht gestellten Familien, friedenspädagogische Arbeit mit Finanzierung von Ferienfreizeitplätzen für Kinder aus verfeindeten Volksgruppen sowie Patenschaften für Waisenkinder in Südostasien und Haiti.

Seit vergangenem Wochenende befindet sich Schmitt erneut für einige Wochen in Haiti, um sich vor Ort um Hilfsmaßnahmen zu kümmern. Zwar sei die Reise bereits seit längerem geplant gewesen, jedoch habe sie aufgrund der Zerstörungen durch den jüngsten Hurrikan "Matthew" besondere Aktualität und Dringlichkeit bekommen. "Wir sind ausschließlich und immer wieder auf Spenden angewiesen", hob Katharina Heck von der "Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg" unisono mit Kerschkowsky und Schmitt hervor.

Mit Hilfe dieser Gelder setze sich der Verein und die "Station Regenbogen" zum Beispiel ein für die familiengerechte Ausstattung der drei onkologischen Kinderstationen an der Unikinderklinik Würzburg, für eine Erleichterung des Klinikalltags durch Finanzierung zusätzlicher Arzt- und Schwesternstellen sowie für die psychosoziale Betreuung der ganzen Familie während und nach einer Therapie.
Zudem seien unter anderem die Begleitung verwaister Eltern und Geschwister sowie eine Unterstützung der Tagesklinik, der ambulanten Versorgung und von Familien in Notlagen Ziele der Initiative, die sich nicht nur auf Würzburg erstrecke, sondern weit darüber hinaus wie etwa auch in den Main-Tauber-Kreis hineinreiche.

Erfolgreiche Kooperation
Ebenso wie Kerschkowsky, Schmitt und Heck im Namen der Vereine würdigten auch die Schulleiter Dr. Jürgen Gernert (MSG), Tanja Rygiel (SBBZ) und Jochen Groß (JSR) die Kinder und Jugendlichen der drei Schulen für die Spenden, die von ihnen sportlich erlaufen wurden und im Beisein der drei hauptorganisierenden Sportlehrer, Vladimir Filo (MSG), Michael Pers (JRS) und Bernd Haas (SBBZ), übergeben wurden.

"Die gemeinsame Spendenlaufaktion war ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Kooperation der drei weiterführenden Schulen im Schulzentrum Lauda", betonten Gernert, Rygiel und Groß. Diese Zusammenarbeit habe sich bereits unter anderem bei der gemeinsamen Caféteria und Nutzung von Räumen sowie gemeinsamen Schüler-AGen bewährt. (Text: Peter D. Wagner)

© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 27.10.2016

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